Montag, 14. Juni 2010

Nach 5 Monaten wieder daheim...

simply because I MISS YOU!!!!!!!!!!



Meine Lieben,

am Wochenende war es soweit: nachdem wir am Mittwoch noch den Katharinenpalast mit dem legendären Bernsteinzimmer besucht hatten, standen nun Koffer packen, Lebensmittel aufbrauchen und Abschied nehmen auf dem Plan. Nach 5 Monaten hieß es, sich wieder von liebenswerten Menschen und neu gewonnenen Freunden zu trennen und wieder den eigenen Weg zu gehen.

Am Donnerstag organisierten Nico und Tanja (vielen lieben Dank dafür!) eine City Ralley für den Nachmittag. In Gruppen starteten wir uns nach den Endpräsentationen und der kleinen, offiziellen Abschiedsfeier voller Elan und Feierlaune in die Aufgaben. Neben Skulpturen, die es zu suchen galt, konnte man sich auch Punkte durch Bierdosen leeren und sammeln, Schwimmen in der Newa oder fangen einer Taube machen. Am Abend trafen wir uns in einem Park, um die Ergebnisse auszuwerten, doch das gesellige und lustige Beisammen sein und die Erlebniserzählungen von diversen Abenteuern während der City Ralley war dann doch um einiges wichtiger als das Gewinnen an sich.
Nach einer kleinen Mahlzeit machten wir uns dann auf den Weg in den Club "Atelier".
So ging unsere Ralley in eine fröhlich Party über, bei der es an Spaß, Drinks, guter Laune und auch ein paar Abschiedstränen nicht mangelte.






Jaana, Pascal und ich


Der Freitag diente dann eher dem Ausschlafen und Relaxen ;) Allerdings wurden wir am Morgen des öfteren von unserer "Babushka", der Aufpasserin auf unserem Flur, geweckt, die die Zimmer kontrollieren wollte und die es genießt, uns Anzuschnauzen und zu Ärgern.

Am Samstag packten wir dann unsere Koffer, schauten Fußball und am Abend gingen wir ein letztes Mal in die Pizzabar zum Abschlussessen. Danach saßen wir noch beisammen, haben geredet und die letzten Wochen Revue passieren lassen.

Nach einer kurzen Nachtruhe hieß es dann am Sonntag morgen um 5.30h Abschied nehmen von Jaana. Und ab der Sekunde, in der sie das Zimmer verließ, hab ich sie schon vermisst...
Um 9.45h (ich hatte alles fertig gepackt und war abfahrbereit) machte ich unsere Nachbarjungs und die Slowaken wach, um mich zu verabschieden. Das Abschiedskomitee (bestehend aus Matthias, Pascal, Daniel, Niklas, Pavel und Venco) brachte Julia und mich (zufällig hatten wir den gleichen Flug gebucht) noch nach draußen zum Taxi. Das war echt zuuuu lieb von euch, haben uns total drüber gefreut!!!

Gute 3 Stunden später hob dann das Flugzeug vom russischen Boden Richtung Heimat ab. Julia und ich konnten es kaum erwarten, endlich das erste Kölsch seit Wochen zu trinken. Und es war sooooooooo gut:


Und dann, nach guten 2,5 Stunden Flug hatten wir endlich wieder deutschen Boden unter den Füßen. Zum Glück ging die Passkontrolle schnell und unsere Gepäckstücke (wir hatten mal wieder Übergepäck, wie auf dem Hinflug, mussten aber zum Glück nichts bezahlen *g*) waren bei den Ersten dabei.

Oh man und ich kann euch gar nicht sagen, was das wieder für ein Gefühl war, wenn da die ganze Familie und dazu noch Christina, Micha, Larissa und Jil stehen...unglaublich!!!

Bei der Ankunft zu Hause erwartete mich die nächste Überraschung:



Christina und Micha haben zusammen das Tuch bemalt und dazu noch einen super leckeren Kuchen gebacken. Alle zusammen haben wir dann lecker gegrillt und natürlich hatte Papa neben frischem Baguette, Kräuterbutter und leckerem Fleisch auch an den frischen Salat gedacht. Ich sag euch, es war ein Festessen!
Vielen Dank für die viele Mühe, die ihr auch alle gemacht habt, um mich wieder willkommen zu heißen!!!

Nun sind also 158 Tage in St. Petersburg vergangen, es gab viele tolle, beeindruckende Momente, zahlreiche Herausforderungen und natürlich auch einige erschreckende und nicht so angenehme Erfahrungen. Zum Beispiel habe ich es vermisst, einfach Leitungswasser aus dem Wasserhahn trinken zu können. Nicht säuerlich schmeckende Milch, ein eigenes Zimmer, Salami, Feldsalat und den Garten sind nur einige der materiellen Dinge, die vor Russland eher alltäglich waren, für mich aber gerade etwas ganz besonderes sind. Und, vor allem in den letzten Tagen habe ich eine heiße Dusche vermisst, denn unser warmes Wasser hat teilweise über 1-2 Tage kaum bis gar nicht funktioniert...

Alles in allem war Russland eine tolle Erfahrung, ich habe viele liebenswerte Menschen kennengelernt, für mich und mein Leben viel gelernt und mitgenommen und eine tolle Stadt entdeckt, in der ich bestimmt nicht zum letzten Mal gewesen bin (für Mama: auch wenn ich kein Geldstück bei der Strelka in die Newa geworfen hab (; )

Ich danke allen, die dieses Semester möglich und so unvergesslich gemacht haben und bedanken möchte ich mich auch bei den fleißigen Lesern!!!!!

I WOULD LIKE TO SAY THANK YOU TO EVERYBOY HOW MADE THIS SEMESTER SO UNCREDIBLY UNFORGETTABLE!!!!!

P.S. St. Petersburg revival this year at the OKTOBERFEST (18.09. - 04.10.)
WOULD BE GREAT TO SEE YOU THERE!

Take care :-*

Dienstag, 8. Juni 2010

Stadtgründungstag II, Ausflug nach Kronstadt und Besuch von Mama

Hey :)
nach wieder einmal langer Zeit nehme ich mit nun ein paar Minuten, um euch über die Ereignisse der letzten Wochen zu informieren.

Am Samstag, 29. Mai 2010 fand eine große Parade und eine Art Open-Air-Festival in der Innenstadt statt. Morgens machten wir uns in einer großen Gruppe früh auf den Weg zum Nevski Prospekt (der Hauptstraße), doch kamen wir leider ein wenig zu spät und sahen deswegen nur das Ende der Parade.
Danach begaben wir uns zusammen mit Tausenden von Menschen quer über den Nevski zum Schlossplatz, wo das bunte Treiben weiterging.













Dienstags sind wir dann nach Kronstadt auf der Insel Kotlin im ca. 40 km westlich von St. Petersburg gefahren.
Bei einem super schönen, sonnigen Tag erkundeten wir das kleine, 40.000 Einwohnerstädtchen mit eigenem Strand, einem Militärhafen und ruhigen Parks.
Hier ein paar Eindrücke:








Zu guter Letzt bleibt mir noch vom letzten Wochenende zu berichten: Am Donnerstag war es endlich so weit - der Besuch von MAMA!!!
Wir haben ein unvergesslich tolles Wochenende hier in St. Petersburg und Umgebung verbracht, viele Dinge besichtigt und die gemeinsame Zeit genossen.
Da ich mich nicht entscheiden konnte, welche Fotos die Schönsten sind und ich nicht 50 Fotos hier auf den Blog laden wollte, klickt einfach auf den Link zu meinem Facebook-Album:



Ja, und nun ist es auch schon wieder reichlich spät und ich muss schnellstens ins Bett. Denn morgen muss schließlich noch der letzte Punkt vom Pflichtprogramm abgehakt werden: der Katharinenpalast mit dem Bernsteinzimmer. Und damit wir nicht in den Touristen-Stau kommen (wie ich heute, als ich in die Eremitage gehen wollte, man mir aber nach einer Stunde Warten im Regen sagte, dass die Wartezeit bis zum Einlass noch einmal ca. eine Stunde beträgt und ich somit wieder nach Hause fuhr), machen wir uns morgen schon früh auf den Weg.

Am Donnerstag steht dann die Abschlusspräsentation von unserem Projekt an und danach heißt es Party und Feiern bis am Sonntag Morgen, wenn sich die meisten von uns dann auf den Weg zum Flughafen machen werden...

Ich wünsche euch eine schöne Woche!!
Take care

Freitag, 28. Mai 2010

Bootsfahrt, Schwanensee und Stadtjubiläum


Hallo zusammen,

nachdem die letzen Einträge ja eher fremden Städten gewidmet waren, möchte ich nun mal wieder zu meinem "normalen" Studentenleben in St. Petersburg zurückkommen.

Letztes Wochenende war es einfach nur warm! Wir hatten hier für ca. eine ganze Woche mehr als 20°C. In jeder freien Minute, zwischen jeder Vorlesung und jeden Abend haben wir uns draußen vor dem Gebäude getroffen und die lauen Abende genossen. Einen Tag beschlossen Melanie (Schweizerin) und ich, zu einem größeren Supermarkt zu fahren, da wir unbedingt Erdbeeren essen wollten und es die natürlich in unserem kleinen Supermarkt um die Ecke nicht gibt. Neben Erdbeeren fanden wir dann auch eine Wassermelone, die zwar verhältnismäßig viiiiiiiiiel zu teuer war, aber was sein muss, das muss einfach mal sein ;)
Und es hat sich gelohnt, sie war mehr als lecker und erfrischend!!!

v.l.n.r. Melanie, Jaana, Julia, ich

Am Freitag hieß es dann: WIR GRILLEN! 2 Deutsche (wer auch sonst) hatten sich wohl einen Grill zugelegt und somit fand vor dem Unigebäude ein kleines Grillfest statt :)

Letztes Wochenende hatte Melanie Geburtstag. Um ein wenig zu feiern, organisierte sie für 40 Leute eine zweistündige Bootstour am Samstagabend, bei der wir dann in ihren Geburtstag reinfeierten.
Die Stadt bei Nacht und dazu noch vom Wasser aus zu sehen war einfach ein Traum. Ich glaube, es gibt keine schönere und eindrucksvollere Stadt als "Piter" (so wird St. Petersburg häufig von den Einheimischen genannt). Zudem hat die Stadt im Moment etwas sehr Mystisches. Seit ca. 3 Wochen haben die weißen Nächte bekommen. Das heißt, dass die Sonne nachts nur ganz kurz untergeht, da wir so sehr im Norden liegen.
Zu guter Musik und leckeren Getränken hatten wir eine Menge Spaß, bevor es anschließend gesammelt in einen angesagten Club ging.



ein kleiner Eindruck von den weißen Nächten: als das Video und Foto gemacht wurden, war es bereits 23.45h

Alles in allem war dieser Abend echt toll und unvergesslich, wenn auch der Sonntag eher mit Schlafen und Faulenzen verbracht werden musste, da wir doch eher spät nach Hause gekommen sind. Am Abend allerdings kochten wir: KÄSESPÄTZLE/KASNOCKERLN!!! Soooo lecker :)

Für Dienstag Abend hatten Julia, Jaana und ich Tickets für das Ballett Schwanensee. Um uns auf unseren Mädlsabend einzustimmen, gingen wir vorher schön essen. Das Ballett und unser Abend waren super schön!


auf dem Weg...







Heute, am 27. Mai 2010 feiert St. Petersburg den 307. Geburtstag der Stadt. Für heute Abend war ein Feuerwerk geplant, dass wir uns natürlich anschauen gingen.
Hier das Ende des Feuerwerks als Video:

im Hintergrund hört ihr die vielen, begeisterten St. Petersburger und wie sie ihre Stadt bejubeln...

Und nun, meine Lieben, muss ich mal schleunigst schlafen gehen. Denn morgen steht "Russisch lernen" auf dem Plan, damit ich am restlichen Wochenende keinen Gedanken mehr daran verschwenden muss und die 307-Jahres-Festivitäten in der Stadt ohne schlechtes Gewissen genießen kann... :)

Montag, 17. Mai 2010

Moskau, Moskau, Moskau, Moskau, wirf die Gläser an die Wand...

... Rußland ist ein schönes Land, ho, ho, ho, ho, ho! Hej!

Oh wie wahr das doch ist... 27°C, eine wahnsinnige Stadt und 3 tolle Begleiter :)

Voller Vorfreude ging es am Donnerstag Abend gegen 22h los in Richtung Moskau. Wir, das sind Pavel und Venco aus der Slowakei, Petr aus Tschechien und ich.

im Siegespark (v.r.n.l. Venco, ich, Pavel, Petr)

Kaum saßen wir im richtigen Zug, machten wir uns auch schon daran, die erste Flasche Vodka zu vernichten - wie hält man es sonst bei 7 Stunden lang in einem gefühlten 40°C heißen Zug aus ;) Die Stimmung wurde immer lustiger und ausgelassener und nach ein paar weiteren Vodka Shots stand dem ruhigen Schlaf nichts mehr im Wege.
Um 7h morgens kamen wir dann mehr oder weniger ausgeruht bei tollem Wetter in Moskau an:





Nachdem wir uns im Hostel ein wenig ausgeruht hatten, steuerten wir sofort den roten Platz an. Dort genossen wir die Atmosphäre, bevor wir uns auf den Weg zum Kreml machten.



die Zarenglocke: die größte und schweste Glocke der Welt mit 11,5 Tonnen


Nachdem die Jungs im Hostel für das Abendessen gesorgt haben und ich beim Duschen herausgefunden hatte, dass es in unserem Hostel kein warmes Wasser gab, gingen wir noch einmal auf den Weg zum roten Platz, um ein paar Fotos bei Nacht zu schießen:

"Kathedrale Basilius des Seligen" (hier wurden 9 einzelne Kirchen auf einem Grund erbaut, jede mit einer einzelnen Kuppel)


v. r. n. l. Petr, Pavel, ich und im Hintergrund rechts GUM
(
Hauptkaufhaus, ungefähr 75.000km² groß) und am Ende des roten Platzes das historische Museum

Bolschoi-Theater: das bekannteste Theater für Ballett und Oper in ganz Russland


Am nächsten Tag, also Samstag, machten wir uns auf den Weg in verschiedene Parks. Ich war total überrascht, wie viele Parks es in Moskau gibt. Um einfach ins Grüne zu gehen, sich im Park zu treffen oder zu sonnen ist Moskau um einiges weitläufiger und schöner als St. Petersburg. Es war total sonnig und somit ließ auch der erste Sonnenbrand 2010 nicht lange auf sich warten...

Park im Kreml


Park an der Universität

Außerdem konnten wir folgendes Foto aufnehmen: ein Mann, der anscheinend den Auftrag hatte, das Plakat abzunehmen - egal wie!



Bei unserem Spaziergang kamen wir zudem noch an der staatlichen Universität Moskaus (MGU) vorbei. Es handelt sich dabei um ein Gebäude aus der Zeit Stalins. Von diesen Gebäuden diesem Stil (sozialistischer Klassizismus) gibt es 7, sie werden auch die "sieben Schwestern" genannt.

MGU


ein Wohnhaus im sozialistischen Klassizismus, das wir an unserem ersten Tag besuchten


Außerdem haben wir DEN Beweis, dass Stalin und Lenin leben:


Am Samstag Abend ist Petr dann schon wieder nach Hause geflogen, weil er seine Diplomarbeit bald abgeben muss, sodass wir nur noch zu dritt waren.

Sonntags sind wir in den Zaarenpark außerhalb der Stadt gefahren, bevor wir ein wenig Souvenirs shoppen waren und uns anschließend bei Dunkelheit noch einmal auf den Weg zur MGU machten, wobei wir uns einen Weg aussuchten, der auch an folgenden Gebäuden vorbeiführte:

Wohnhaus am Kudrinskaja-Platz


Außenministerium

Der letzte Abschnitt zur Universität glich einer Nachtwanderung im Stockdunkeln.

Trotzdem erreichten wir schnell unser Ziel:



Ziemlich müde und durchnässt (nach den warmen, sonnigen und z.T. sehr schwülen Tagen regnete und gewitterte es am Sonntag Abend fast pausenlos) waren wir froh, als wir in unserem trockenen Hostel ankamen. Gestern, also Montags, spazierten wir wieder einmal durch die Stadt zu den zwei letzten Stalin-Gebäuden, die wir noch nicht besichtigt hatten und machten uns dann auf den Weg zum Flughafen.

Hundemüde, aber überglücklich kamen wir in unserem Wohnheim im St. Petersburg an und stellten fest, dass wir nie geglaubt hätten, dass wir uns je auf eine Dusche im Wohnheim (komisch riechendes, gelbliches Wasser, aber WARM!) freuen könnten - warmes Wasser erscheint mir seit dem Moskau-Wochenende als Luxus ;)

Alles in allem war dies ein unvergesslicher, unglaublich lustiger, verrückter Städtetrip, der ruhig noch ein wenig länger hätte dauern können. Doch leider steht für morgen eine Finance-Klausur auf dem Plan, für die schließlich gelernt werden will heute.

Ich hoffe, ihr habt ein paar Eindrücke von Moskau bekommen... in nicht mal 4 Wochen gibt es dann weitere Details persönlich, wenn ich wieder da bin ;)

Dienstag, 11. Mai 2010

Helsinki und Stockholm Trip

Meine Lieben,

seit dem letzten Eintrag ist es ja schon ein Weilchen her.
Heute bekommt ihr deswegen umso mehr zu lesen, also macht es euch schonmal gemütlich...Nach meinem Tallinn-Trip bin ich leider dank der Klimaanlage im Bus krank geworden und habe ein paar Tage nur grippig im Bett verbracht.
Danach standen dann Klausuren auf dem Plan. Nach der Business-Legislation-Klausur am 29.04.2010 bekam ich ziemlich heftige Schmerzen in der rechten Schulter - ich vermute, dass ich bei der Klausur falsch gesessen bin. Am Abend gingen die meisten aus, um die Klausur zu feiern. Auch ich trank zu Hause ein Bier mit, allerdings konnte ich die Dose nicht in der rechten Hand halten. Der Abend, die darauffolgende Nacht und der nächste Tag waren einfach nur schrecklich - v.a. wenn ich den Arm ruhig hielt, wurde mir schwindelig und übel. So fuhr ich am Frietag abend noch in die "amerikanische Klinik" hier in St. Petersburg. Zum Glück erklärte Simone sich bereit, mit mir in die Stadt zukommen. Noch einmal vielen lieben Dank dafür!!!
Die Klinik machte einen sehr guten Eindruck und fast jeder konnte super gut Englisch sprechen, was ja eine echte Ausnahme für Russen ist. Die Ärztin stellte dann eine Entzündung in der Schulter fest. Sie verschrieb mir Schmerztabletten und ein Pflaster mit Betäubungsmittel, dass ich abends auf die Schulter kleben sollte. Die hohe Dosis an Schmerzmitteln (800mg am Tag... ich musste ja in 3 Tagen schon wieder fit sein, da die nächste Klausur anstand) machten mich total aufgedreht und oft war ich bis zum Morgengrauen noch wach (SPECIAL THANKS to JAANA - my Roomie - who was so comprehensive!!!)
Schnell ging es mir wieder besser und auch die Klausur stellte dank intensivem Vorwissen von Hr. Brandstätter keinerlei Probleme dar.
Nun ja und gerade liege ich in der Kabine Nr. 2036 vom Typ C4 (die billigste ohne Fenster und direkt unter dem Autodeck) auf der Fähre von Helsinki nach Stockholm. Und zwar ist heute bereits soviel aufregendes passiert, dass ich mir gedacht habe, dass ich meine Erlebnisse sofort zu Papier bringen muss für euch, damit ich auch ja nichts vergesse. (Bin schon gespannt, ob ich meine Sauklaue später noch entziffern kann.)

Heute Morgen um 05.45h (also für mich nach 3 Stunden Schlaf aufgrund der Schmerztablette) brachen Simone und ich zu unserem langersehnten Schweden-Finnland-Trip auf.Unser Plan war folgender:
  • Bus nach Helsinki
  • Nachmittags mit der Fähre nach Stockholm, Ankunft Donnerstag Morgen

  • 2 Nächte in Stockholm
  • Samstag Abend Fähre zurück nach Helsinki
  • 1 Nacht in Helsinki
  • Montag Abend Fähre zurück nach St. Petersburg, Ankunft Dienstag Morgen
Um 7h fuhr also unser Mini-Bus nach Helsinki ab. Zu den Grenzübergängen werde ich diesmal nichts generelles mehr sagen, alles spielte sich ganz genauso ab wie an der russisch - estnischen Grenze.Die Fahrt jedoch war um einiges amüsanter: Bei der Rast vor der Grenze sprach mich die Busorganisatorin an. Es ging um Zigaretten, soviel habe ich verstanden. Als Nichtraucher sagte ich einfach mal "NEIN". Meine Vermutung war, dass sie mit mir rauchen wollte, denn sie zeigte mir ein Päckchen Zigaretten und deutete nach draußen. Etwas später sag ich die Frau, wie sie einer anderen Reisenden Geld gab. So ging ich hin und frage noch einmal nach. Ich verstand nun, dass es um Zigaretten und die Grenze ging. Ich nahm also an, sie wollte, dass ich für sie Zigaretten im Duty Free Shop kaufe, damit sie mehr hatte. Also fragte ich welche Sorte und wie viele. Sie schaute mich nur verwirrt an und sagte: "Komm, wir fahren weiter." Dabei deutete sie mit einem geheimnisvollen Blick auf den Bus. An der Grenze angekommen durften alle aussteigen - außer mir. Sie holte eine Stange Zigaretten hervor und fragte mich nun, ob ich so tun könnte, als ob dies meine wären, sollte jemand nachfragen. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass genau 1 Stange pro Person erlaubt ist, willigte ich ein. Leider erfuhr ich erst wieder nach unserem Trip, dass diese Schmuggelei Gang und Gebe ist und man normalerweise dafür ein paar Rubel verlangen kann.

Das nächste Erlebnis passierte bei der Einreise nach Finnland. Als EU-Bürger aus Russland kommend erregten Simone und ich ohnehin schon nicht wenig Aufmerksamkeit. Als nun der Beamte meinen Pass anschaute, fragte er (so dass es jeder um uns herum hören könnte), ob ich wirklich in Düren geboten wäre. Ich sagte: "Ja." Er lächelte (!!! WELCOME HOME TO EUROPE, SOMEBODY IS SMILING AT YOU) und erzählte, er würde am Freitag nach Köln zum Eisockeyspiel fliegen. Ich war so perplex, dass ich ihm glaube ich noch nicht einmal viel Spaß gewünscht habe, sondern einfach, als er mit den Pass wiedergab, mit einem "Bye" gegangen bin. Mit einem Schmunzeln sagte ein Russe, der das ganze beobachtet hatte: "Ja so ist das halt, da erweckt man eben Aufmerksamkeit als deutsches Mädl."

Letztendlich kamen wir sehr früh in Helsinki an und Simone und ich hatten weder einen Stadtplan, noch ein paar Infos von unseren finnischen Studienkollegen, wie wir in Helsinki die Zeit bis zur Abfahrt der Fähre überbrücken könnten. Normalerweise braucht man nämlich für die Fahrt weitaus länger, sodass wir nicht mit dem langen Aufenthalt gerechnet haben. Dann kam uns die Idee - auf geht's zum Friseur. Da wir auf russisch nicht erklären können, was wir gerne hätten und weil alle die, die beim Friseur in St. Petersburg waren, einfach nur schrecklich aussahen, hatten wir den Friseurbesuch sowieso schon dringend nötig. So kam es dann, dass wir bei dem charmanten Mario landeten, der sowohl Simone, als auch mit eine ansehnliche Frisur und Strähnen verpasst.


Frisch gestylt konnte nun der Abend auf der Fähre beginnen. Nach Duty Free, Animationsabend und Bestaunen des Sonnenuntergangs (Simones Kommentar: "Kati, es tut mir leid, aber gerade würde ich mir wünschen, du wärest männdlich") ging es dann müde aber glücklich und voller Vorfreude auf Stockholm ins Bett.






Stockholm bei unserer Ankunft mit der Fähre



In Stockhom machten wir uns dann auf den Weg ins Hotel, um die Tasche abzustellen und unser Hotelzimmer zu beziehen. Wir deckten uns mit Info-Sightseeing-Material ein und beschlossen, bei dem schönen Wetter eine Schiffstour zu machen. Danach ließen wir uns bei einem Spaziergang durch die Stadt die Sonne ins Gesicht scheinen.
(Hier schonmal Danke an Jürgen, der uns seinen Stockholm Reiseführer und Karte mitgebracht hatte, als er in St. Petersburg war!!)

Beim Flanieren durch die Fußgängerzone tippte mich auf einmal jemand an - und wer steht vor mir?
ROMANA!!! (eine Studienkollegin aus Steyr, die in ihrem Auslandssemester in einem kleineren Ort in Schweden verbringt)

Den Abend ließen wir in einem thailändischen Resturant und schwedischen Teilchen in einer echten Konditorei ausklingen.

das moderne Stockholm bei Nacht

(Zwischenkommentar: Mittlerweile sitze ich übrigens vor einem Fenster der Princess Maria der St. Peter Line mit Blick auf das weite Meer, unser Urlaub ist so gut wie vorbei, denn wir nähern uns St. Petersburg bei jedem Wort, das ich schreibe.)


Nun zurück zu Stockhom: am 2. Tag (also Freitag), nach einem leckeren Frühstücksbuffet, steuerten wir den Palast und Regierungssitz der schwedischen Königsfamilie an, da Romana uns am Vortag den Tipp gegeben hatte, unbedingt die Wachablöse anzuschauen. Das hat sich echt total gelohnt (Danke Romana!) da sich vor dem Palast ein riesen Spektakel (inkl. Musikkappelle, Pferden und TV-Team) abspielte.


Danach begann unser Shopping-Marathon durch diverse Stockholmer Geschäfte.Als sich der Hunger bemerkbar machte, suchten wir ein schwedisches Restaurant auf, das uns die Rezeptionistin im Hotel empfohlen hatte.
Auch dieser Tipp hat sich als äußerst hilfreich herausgestellt: die Köttbullar mit den frischen Preiselbeeren waren traumhaft!!!

Nach kurzem Frisch-Machen im Hotel gingen wir in eine Bar namens "Strand" (es war allerdings mittlerweile superkalt, aber kein Regen zum Glück) und genossen ein Gläschen Wein.
Das Aufstehen am nächsten Morgen war recht schwer, war es doch am Abend zuvor ein bisschen länger geworden. Wir hatten uns einen genauen Zeitplan gemacht, denn es gab noch das Rathaus und die Markthalle zu besichtigen, bevor unser Schiff am Abend wieder ablegte.

Rathaus

Deutsch, wie wir nun mal sind, hielten wir uns an unseren Plan, machten eine lohnenswerte Führung im Stadshuset" und bestaunten all die frischen und leckeren Dinge in Stockholms Nobelmarkthalle.


Mit etwas Wehmut bezogen wir am frühen Abend wieder unsere Economy-Kabine auf der MS Gabriella.
Im Duty-Free gönnten wir uns einen Mini Vodka, der dann folgendermaßen getrunken wurde:



Da wir nun an einem Samstag Abend auf der Fähre waren, war die Tanzfläche der Borddisco nicht wie am Mittwoch bei der Hinfahrt mit superniedlichen, standardtanzenden Omas und Opas gefüllt, sondern mit partywilligen, jungen Leuten.
Schnell sprachen uns die ersten finnischen Männer an und bald lerten wir den Direktor des finnischen Skiverbunds und keine Kollegen kennen, die uns gerne den ein oder anderen Drink zahlten :)

In den frühen Morgenstunden genossen wir dann noch ein paar Stunden Schlaf - ob
allerdings das Schaukeln vom Schiff und den Wellen oder vom Lonkero (finn. Longdrink mit Grapefruit - lecker!) kam, kann ich euch nicht genau sagen...

Am nächsten Morgen holte uns Simones Studienfreundin Denise am Helsinkier Bahnhof a. Denise verbringt ihr Auslandssemester in Helsinki, wohnt dort im Studentenwohnheim und bei ihr haben wir auch übernachten dürfen.Danke dafür, liebe Denise und vielen Dank, dass du uns die Stadt gezeigt hast und dir Zeit für uns genommen hast!!

Kathedrale von Helsinki

Nach einem Spaziergang entschieden wir uns, da es ungemütliches Regenwetter war, mit der Straßenbahn zu einer Kirche zu fahren, die in einen Felsen gebaut ist.
Nach einiger Zeit fiel Denise auf, dass wir die falsche Bahn in die entgegengesetzte Richtung genommen hatten. Allerdings blieben wir sitzen, da die Straßenbahnen zum einen im Kreis fahren und zum anderen genau diese Linie sogar in Reiseführern für Straßenbahn-Sightseeing-Touren empfohlen wurde. Von ihr aus kam man an den wichtigsten Punkten der Stadt vorbei und wir wurden noch nicht einmal nass.
Letztendlich schafften wir es doch noch nach ca. 1 Stunde zur Felsenkirche.

Den Abend ließen wir anschließend bei einem Mexikaner und leckeren Tortillas ausklingen.

Den heutigen Tag begannen wir mit einem leckeren Frühstück, sodass wir ausgeschlafen und gestärkt in den letzten Tag starten konnten. Neben Geschäfte-Bummeln stand heute ein Supermarktbesuch auf dem Plan.

Wie immer, wenn wir in Stockholm oder Helsinki einen Supermarkt betraten und die Gemüse- und Früchteauswahl entdeckten, verschlug es und auch diesmal den Atem. So viel Gesundes auf einem Fleck, in Bergen angehäufte Tomaten, frische Salate..., glänzende Erdbeeren, Äpfel... (Denise konnte sich ein Schmunzeln nich verkneifen!)
Doch wir sind einfach hin und weg, da in russischen Supermärkten Paprikas Luxusgüter sind, wenn sie überhaupt und nur mit viel Glück zu kaufen sind, Tomaten schon im Geschäft matschig und manchmal schimmelig sind und der einzige, einigermaßen leistbare Salat aus 3 Blättern in einem Miniblumentöpfen zu kaufen ist!

Also macht euch schonmal gefasst, was passiert, wenn ihr mit mir mal wieder in einen Supermarkt geht im Sommer oder wenn ich deinen Garteh sehe, Oma!!!
Voll bepackt mit neuen Klamotten aus Stockholm und Lebensmitteln aus Helsinki stand auch schon die Rückfahrt nach St. Petersburg - mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf dem Plan.

Abschlussfoto auf der Princess Maria von Helsinki zurück nach St. Petersburg

V.a. Stockhom war total europäisch, freundlich, überschaulich klein, gemütlich, sauber, grün, z.T. sonnig, warm, hilfsbereit, zuvorkommend, angenehm, ruhig, größtenteils rauchfrei - kurz: "heimisch".
Doch freue ich mich auch schon wieder auf "zu Hause" - unbeschwertes Studentenleben in St. Petersburg, meine dortigen, neugewonnenen Freunde, die ich in den 6,5 Tagen doch auch vermisst habe, auf "mein" Bett und und und...

Außerdem warten in Russland auch mich nun die 4,5 letzten Wochen:
  • Nächstes Wochenende steht schon der Moskautrip mit 3 liebenswerten Jungs (2 Slowaken und 1 Tscheche) vor der Türe.
  • Die Nächte hier in St. Petersburg werden heller und wärmer.
  • Die Brücken in der Stadt über der Newa öffnen sich, damit größere Schiffe passieren können.
  • und vieles mehr...
Heute in genau 3 Wochen genieße ich die ersten Stunden mit dir, Mama.
In weniger als 5 Wochen (genauer gesagt in 32 Tagen) bin ich schon wieder zu Hause und genieße hoffentlich die ersten Stunden, Grillwürstchen, Salate und Kölsch zu Hause beim Public Viewing von Deutschlang gegen Australien mit euch, Papa, Marcel, Jan, Oma, Opa, Onkel Paul, Martina, Julian, Jens, Christina, Rebecca, Ute, Anette, Christian, Nina, Janine...

Sooooo, ihr lieben und fleißigen Leser... nun mach ich mal Schluss, schließlich geht es morgen gegen Mitternacht auf die 10stündige Zugfahrt nach Moskau ;)