Samstag, 30. Januar 2010

Von fröhlichen Häusern alias Freudenhäusern und an den Wimpern fest frierenden Tränen ;)

In der letzten Woche bin ich natürlich wie immer brav zum Unterricht gegangen, auch wenn das manchmal eine echte Überwindung war und nicht viel gefehlt hätte, dass ich einfach nicht aus dem Haus gehe. An einem Morgen war es so windig und kalt, dass die Tränen vom Wind an meinen Wimpern gefroren sind. Es war also dezent kalt ;)

(sollte jemand das Bild vergrößern... das ist keine klebrige Wimperntusche oder so, das ist Eis an den Wimpern!!!)

Ausgerüstet mit 16 Kleidungsstücken (dazu zählen auch Schuhe, Mütze und Handschuhe) schaffe ich allerdings, dass mir so schnell nicht mehr kalt wird. Und noch nie war ich so froh, eine Benchjacke zu besitzen. Der Kragen geht bis über meine Nase, sodass die schonmal nicht einfriert. Die Kapuze hilft, dass auch der Nacken warm bleibt. Die Leute gucken mich zwar alle ein wenig komisch an, aber immerhin muss ich mir nicht alle paar Meter die Hände vor die Nase zu halten, um sie ein wenig anzuwärmen.

Am Donnerstag sind wir (die Mädls vom Sprachkurs) in ein Restaurant gegangen und später ins Theater. Schon am Morgen hab ich das Chaos befürchtet, dass unsere Finnin, die uns von dem Theater erzählt hat, keinen Plan von dem Weg haben könnte. Also hab ich meinen Stadtplan mitgenommen. Ungefähr geschlagene 45 Minuten sind wir durch die Straßen von St. Petersburg geirrt, weil die Finnin die Adresse vom Theater nicht hatte und sie auch den Namen vom Theater nicht richtig aussprechen konnte, sodass uns die Russen auch nicht weiterhelfen konnten. Nachdem wir das Theater gefunden und Karten für den Abend zurücklegen lassen haben, sind wir in ein nahegelegenens Restaurant gegangen.
Nach einem kurzen Blick in die Karte habe ich mich ohne Zögern für die Crêpes mit Ahornsirup entschieden. Welche eine Freude, seit langem mal wieder Ahornsirup zu bekommen!!!
(pour mes québécois: nous étions au resto où ils ont eu des crêpes avec du sirop d'érable... dévinez ce que j'ai pris...)


Dort habe ich dann auch zum ersten Mal eine richtige russische heiße Schokolade bestellt. Dabei handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um "heiße Schokolade". Trinken konnte man die nicht, es war eher wie Pudding - echt zu empfehlen... v.a. für Schokoladenabhängige ;)


Das Theater selbst war lustig. Zwar habe ich nichts von dem Stück verstanden, was schon beim Titel angefangen hat.
Zunächst haben wir ihn übersetzt mit "Zwei Abende im Frühlingshaus", was für mich recht wenig Sinn machte, aber gut. Dann kamen wir drauf, dass es wortwörtlich übersetzt "Zwei Abende in einem fröhlichen Haus" hieß. Und während des Stückes wurde uns klar, dass es offensichtlich um "Zwei Abende im Freudenhaus" ging ;)

Am Freitag haben Ole, Amy (beide aus dem Sprachkurs) und ich uns in einem Café zum Lernen getroffen. Durch einen Hinterhof ging es gefühlte 20 Etagen bis ganz nach oben in ein Loft, wo wir bei guter Musik und netter Atmosphäre unseren Russisch-Test korrigierten.
Randbemerkung: Unsere Lehrerin Olga gab uns die Tests zurück mit dem Wort "Uschasna". Das bedeutet einfach nur "entsetzlich, furchtbar, erbärmlich"... und um Olga wieder versöhnlich zu stimmen, haben wir also im Café sorgfältig unsere Fehler ausgebessert ;)

Amy from the US - our personal English teacher

Ole from Norway - wusstet ihr, dass sich viele norwegische und deutsche Wörter sehr, sehr ähnlich sind?



Leider habe ich nur noch eine Woche Sprachkurs vor mir. Es waren bis jetzt echt 3 super lustige Wochen voller (sprachlicher) Missverständnisse, culture clashes (ich glaube, das ist für hier das wichtigste Wort, das ich im Englischunterricht auf der FH gelernt habe) und unvergesslicher Erfahrungen!!!

P.S. Habe über mehrere Ecken mitbekommen, dass es auch bei euch recht kalt war... Für die nächsten Tage sind es nur noch ca. -5°C angesagt. Gut, Frühlingsgefühle kommen noch nicht auf, aber Zeit für Röcke und nur mehr ein Shirt unter der Jacke sollte möglich sein ;)

Montag, 25. Januar 2010

Wetterbericht...

Bei den Temperaturen sollte man es sich wohl eher vor dem Kamin, mit einer warmen Decke und einem heißen Tee gemütlich machen... und lieber nicht rausgehen ;)

Wie ihr euch vorstellen könnt, ist es im Moment also sehr sehr schwer, dass ich mich überwinde, morgens aus meinem gemütlichen, warmen Bett aufzustehen um mich dann ich auf den Weg zur Sprachschule zu machen. Immerhin bin ich dazu eine gute Stunde zu Fuß, mit Metro und Bus unterwegs.

(kleine Anekdote: Und jeden Morgen erinnere ich mich an dich, liebe Oma, weil ich jeden Morgen meine Klamotten anwärme, bevor ich sie anziehe, weil die über Nacht so eisig kalt werden - fast so kalt wie früher die Decke ;) )



Hier einmal die Wetterprognosen von Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Angegeben ist immer zuerst Nacht, dann Morgen, dann tagsüber und ganz unten dann der Abend.

Die große Zahl sagt die tatsächliche Temperatur voraus und ganz rechts sieht man die gefühlte Temperatur, um die es ja hauptsächlich geht ;) schaut selbst...



Dienstag (ihr denkt, das ist schon kalt? Dann schaut mal am Mittwoch...)



Mittwoch (wenn ich von der Sprachschule nach Hause komme, werde ich voraussichtlich wissen, wie sich -34°C anfühlen. Ich bin jetzt schon am verzweifeln, weil ich nicht weiß, was ich noch alles anziehen soll, um mich draußen warm zu halten)



Donnerstag (hoffentlich haben die sich bei dem Wetterbericht geirrt und anstatt -34,-32 und -30 soll das eigentlich -24,-22 und -20 sein ;) )

Sonntag, 24. Januar 2010

Let's get the party started!

Wochenende!!! Das heißt wohl: Zeit zum Ausgehen :)

Nach dem wir am Freitag abend im Wohnheim geblieben sind, die typische russische Suppe "Bortsch" gegessen und uns dann beim Tischtennis verausgabt haben, machten wir uns am Samstag abend auf den Weg in die Stadt zum/ins "Marstall". Bei guter Musik und diesmal ein paar Gogo Girls (so, wie man(n) es sich halt in Russland vorstellt) hatten wir einen tollen Abend.

Bevor es nach Hause ging, machten wir noch einen Abstecher ins "Datscha". Hintergrund dieses Schuppens (im wahrsten Sinne des Wortes!): eine Hamburgerin wollte die Kiez-Atmosphäre nach St. Petersburg bringen - sie eröffnet den Club "Datscha", in dem 60er und 70er Songs laufen und St. Pauli Fähnchen auf der Bar stehen. So wirklich hat es mich nicht an Hamburg erinnert, aber das Konzept ist aufgegangen, denn dort muss es wohl immer rappelvoll sein, so wie gestern auch...!!!

Und nur zur Info: dass wir frühestens gegen 7h zu Hause sein können, ist nicht meine/unsere Schuld, denn die erste Metro fährt erst wieder gegen 6h morgens ;) ;) ;)





... und das sind nur die kleinen Gläschen. Man kann auch gleich 100ml bestellen, wobei auch das dann bestenfalls in einem Zug ausgetrunken werden sollte ;)




Freitag, 22. Januar 2010

-15°C, blauer Himmel und Sonnenschein und das erste Stamperl Vodka - so kanns bleiben!

kleiner Park gleich neben dem Supermarkt (ca. 5Minuten zu Fuß vom Wohnheim entfernt)

Die letzten Tage sind einfach traumhaft. So kann der Winter ruhig weitergehen. Zwar ists immer noch echt eisig, aber die Sonne ist wirklich sooooo gut!

In der letzten Woche war ich natürlich immer brav in der Sprachschule, das Verstehen geht mittlerweile schon besser. Sprechen ist allerdings nach wie vor schwer. Aber so langsam verliere ich die Angst, dass ich mal das ein oder andere auf russisch sage oder frage, auch wenn es immer falsch ist. Aber da die russische Sprache (meiner Meinung nach) keine Grammatikregeln hat, sondern einfach ALLES eine Außnahme ist, die man lernen muss, bin ich froh, wenn die mich hier irgendwie auch nur verstehen ;)

Ach ja, gestern Abend war ich auf einer Geburtstagsparty und da hab ich dann die ersten Gläschen Vodka getrunken. Ich muss sagen... gar nicht so schlecht ;)

Montag, 18. Januar 2010

SONNENSCHEIN!!!



Heute war so ein schöner Tag!!! Seit 12 Tage bin ich nun schon hier und heute kam zum ersten Mal die Sonne heraus. Die nächsten Tage soll es auch noch so schön bleiben, allerdings ist es eisig kalt. Der Heimweg bei -12°C war schon eine Herausforderung. Für die nächsten Tage haben sie allerdings um die -20°C angesagt. Ich bin mal gespannt... :)

im Hintergrund: Smolny Kathedrale
(hier finden Konzerte und Ausstellungen statt, von der Kuppel aus soll man einen wunderschönen Ausblick über die ganze Stadt haben - das werde ich natürlich bei Gelegenheit einmal austesten)

Weg zur Sprachschule im Sonnenlicht



Smolny Kathedrale


Abenddämmerung gegen 16h

Sonntag, 17. Januar 2010

Mein Zimmer :)

Als ich ankam, musste ich mich zunächst an die Einfachheit des Gebäudes und des Zimmers mit Küche und Bad ein wenig gewöhnen. Doch mittlerweile fühle ich mich schon echt wohl. Für russische Verhältnis ist dieses Wohnheim hier schon echt gut!
Momentan bin ich auf dem Zimmer noch alleine, doch Ende Januar wird dann wohl noch ein Mädl hinzukommen. Bad und Küche teilen sich jeweils zwei 2er-Zimmer.

Die Koffer sind ausgepackt und ein paar Bilder habe ich aufgehangen, Kühlschrank und Mikrowelle funktionieren. Es ist für mich nur noch ein Rätsel, wie sich 4 Mädls das Bad teilen sollen...



Heute (Sonntag, 17. Januar 2010) waren Anna und ich beim IKEA, damit ich mich mit Tellern, Besteck und Töpfen eindecken konnte. Das, was hier vorhanden war, stammt nämlich gefühlt aus den 20er Jahren ;)

Meine IKEA-Einkäufe


Allerdings, wie sollte es anders sein bei IKEA, brauche ich noch einen Schraubenzieher, um die Henkel an die Töpfe zu schrauben... Hätte ich mir doch gleich neben dem IKEA beim OBI einen gekauft :D
Wenn ich also mal ein wenig westeuropäische Atmosphäre brauche, kenne ich ja nun den Weg zu dem IKEA-OBI-Einkaufszentrum mit vielen weiteren bekannten Geschäften.
http://eng.megamall.ru/malls/peterburg/parnas/index.wbp


Blick von der Eingangstüre auf Zimmertüren, links Bad und rechts Küche


Küche


Bad I


Bad II


Samstag, 16. Januar 2010

Die erste Woche in St. Petersburg

Am Montag machte ich mich auf die Suche nach der Sprachschule, in der ich den Russischunterricht nehmen wollte. Das gestaltete sich jedoch als recht schwierig...
Ich verlief mich das ein oder andere Mal. Ich wusste nicht, welchen Bus ich nehmen musste...

Nach gut 2 Stunden bin ich dann doch an Ziel angekommen. Oki, mittlerweile brauche ich noch nicht mal eine Stunde vom Wohnheim bis zur Sprachschule :D















Nachdem ich den Einstufungstest gemacht hatte (bei dem ich allerdings das Gefühl hatte, dass ich in den 3 Semestern in Steyr einfach nichts gelernt hatte), bekam ich meinen Stundenplan für die nächsten 4 Wochen.


Von Dienstag bis Donnerstag fuhr ich d
ann zur Sprachschule und versuchte, im Unterricht mitzukommen, was sich allerdings als recht schwierig erwiesen hat. Immerhin habe ich das Gefühl, dass ich mitterlweile schon ein wenig mehr verstehe, auch wenn es nur einzelne Wörter sind ;)

Die nächsten Wochen können nur besser werden... :)















Smolny-Kloster --> die Sprachschule

Das erste Wochenende in St. Petersburg

Am Samstag, 09. Januar 2010 lernte ich ein paar Deutsche und Slowaken kennen.
Sie haben mich auch gleich eingeladen, am Abend mit ihnen in die Stadt zu gehen.
So machten wir uns gegen 23.30h auf den Weg zum Metro Club, dem größten Club von St. Petersburg.

http://www.metroclub.ru/default_eng.htm


:) 0,5l Bier gab es dort für 48 Rubel, also umgerechnet ca. 1€ :)

Nicht zu vergessen die Gogo-Tänzer (Männer!!!!!), die auf der 3. Etage (Electro) für Stimmung gesorgt haben :)

Erste Eindrücke...

Nachdem wir am Donnerstag, 07. Januar 2010, meine Sachen ins Wohnheim gebracht hatten, zeigte Anna mir das Zentrum von St. Petersburg. Zwar war es dermaßen kalt und windig, doch die Stadt ist ein Traum!!!















Denkmal Peters des Großen
































Eremitage















Weihnachtsmarkt















Isaakkathedrale



07. Januar 2010: russisches Weihnachten auf dem Schlossplatz vor der Eremitage

07. Januar 2010: Abflug - Ankunft

Los gehen sollte es um halb 6 am Donnerstag Morgen Richtung Flughafen.
Da es aber sogar in Köln in der Nacht verhältnismäßig viel geschneit hat, machten wir uns ca. noch eine Stunde früher auf den Weg, da im Radio durchgesagt wurde, dass die Autobahnen noch nicht frei seien.
Allerdings war dann doch alles freigeräumt, sodass wir viiiiiel zu früh am Flughafen ankamen ;)





















Pünktlich um 7.25h ist der Flieger nach Russland gestartet. Überall um mich herum hörte ich nur Russisch. Verstanden habe ich... NICHTS *g*

Am Flughafen hat mich Anna - mein buddy - abgeholt, wir haben mein Gepäck ins Wohnheim gebracht und anschließend sind wir ins Zentrum gefahren...